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"Das ärgert uns schon lange"

Die neu gegründete Arbeitsgemeinschaft VEFK e.V. will Missstände in der Elektro-Sicherheit aufzeigen und Elektrofachkräfte in ihrem Bereich stärken

Wer ein Last-Minute-Reiseschnäppchen im Internet sucht, kann sich an ein Bewertungsportal wie TripAdvisor wenden. Dort erfährt man, ob Hotels, Restaurants und Bars am Reiseziel hopp oder top sind. Auch für Jobsuchende gibt es entsprechende Adressen, wo Arbeitnehmer ihre Erfahrungen mit Arbeitgebern aller Branchen teilen. Doch wie sieht es für die Abnehmer von Elektro-Geräten, -Maschinen und -Anlagen aus?

In diesem Bereich klafft eine große Lücke, wie die Elektro-Ingenieure Thomas Brimmer und Georg Jaanineh über einen längeren Zeitraum hinweg in ihren jeweiligen Branchen beobachten konnten. "Zahlreiche Hersteller liefern Produkte, die entweder gar nicht oder nur schlecht elektrotechnisch geprüft sind. Und das ärgert uns schon lange." Dies und die Aussage des Juristen Maximilian Hofmeister, ehemaliger Vizepräsident am Landgericht Augsburg, gab 2018 den Startschuss zur Gründung des VEFK e.V. Auf der Fachveranstaltung eTALK machte Maximilian Hofmeister den Elektrofachkräften unmissverständlich klar: "Wenn Ihr Defizite und Missstände in der Elektrosicherheit aufzeigen wollt, müsst Ihr euch zusammenschließen!"

Die beiden Branchenkenner beschlossen alsdann, aktiv zu werden und riefen 2019 den Verein elektrotechnischer Fach- und Führungskräfte, kurz VEFK e.V., ins Leben. "Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, für die entsprechenden Richtlinien zu sorgen, dass elektrische Geräte, Maschinen, Anlagen und Einrichtungen sowie ihre Handhabung weder Menschen noch Tiere sowie Gebäude und Umwelt schaden können", erklären die zwei Vorstände. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Arbeitgeber bzw. Hersteller in die Pfanne zu hauen - ganz im Gegenteil. Schließlich komme es häufig vor, dass sich aufgrund mangelhafter Dokumentation/Prüfung die Inbetriebnahme einer Maschine verzögere. Und ist die Anlage einmal aufgebaut, gehe die warnende Stimme einer einzelnen Elektrofachkraft leider zumeist ungehört unter. Brimmer und Jaanineh wissen: "Nur gemeinsam sind wir stark und können uns fachlich sowie moralisch das nötige Rüstzeug aneignen, um gegenüber Arbeitgebern und Lieferanten als Partner in Augenhöhe aufzutreten.

Natürlich gebe es auch die eine oder andere Nachfrage, ob mit namhaften elektrotechnischen Verbänden nicht bereits solche Institutionen existieren. Doch die Gründungsmitglieder wiegeln ab: "Solche Verbände sind stark von den Interessen der Unternehmens-Lobbyisten geprägt. Wir wollen unabhängig von der Industrie bleiben und Tacheles reden. Bei uns steht das einzelne Mitglied im Fokus." Langfristig betrachtet beabsichtigen die Vereinsmitglieder, dass sich die Arbeitsgemeinschaft als eine Marke für elektrotechnische Qualitätssicherheit in Deutschland etabliert. "Welche auf so hohem Niveau agiert, dass die Geschäftsleitung und Einkäufer gar nicht anders können, als sich nach unserem Leitfaden zu richten", machen Brimmer und Jaanineh deutlich. "Wenn wir es schaffen, die Spreu vom Weizen zu trennen, sprich: eine Firma, die die Sicherheitsvorgaben nicht einhält, durch den Markt "enttarnt" wird, haben wir unser Ziel erreicht", erklären die beiden Vorstände weiter.

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